Das Projekt der Etablierung und Entwicklung der künstlerischen Plattform AU war eines der größten Projekte in der Geschichte .dɩtirambs.
Zusammen mit LINE IN war .dɩtiramb Mitbegründer und einer der Hauptprotagonisten des künstlerischen Projekts AU. Der Vorgänger des Projekts war die künstlerische Vereinigung der Vereine unter dem Namen Platform_ a (2010-2011). Die bisherigen Projekte der Vereine fanden überall in Wien, aber auch im Ausland statt. Es wurde bald klar, dass die künstlerische Tätigkeit der Vereine einen eigenen Ort braucht. Vor dem Hintergrund starteten die Vereine einen dazu passenden Ort zu suchen. Nach einiger Zeit endete die Suche am Yppenplatz, in der Brunnengasse 76, in den Räumlichkeiten des Cafe Melon. Um diesen Ort für die künstlerischen Tätigkeit zu bekommen, müssten die Vereine einige nicht gerade angenehme Kompromise eingehen. Eine davon war die Gründung einer Firma, was in gewisser Weise im Gegensatz mit der künstlerischen Tätigkeit der Vereine stand. Zu dieser Zeit dachten die beteiligten KünstlerInnen und Mitglieder der Vereine, dass es sich auszahlen wird und dass die gewonnenen Vorteile die Nachteile übergehen werden.
Das Projekt AU ist schnell zu einem experimentalen Ort für KünstlerInnen gewachsen, der sich am Yppenplatz, dem damals wachsenden künstlerischen Garten Wiens etablierte. In den Räumlichkeiten des Cafe Melon, wo das Projekt seine örtliche Verwirklichung fand, fangen die Vereine an, ihre lang ersehnten Ideen zu manifestieren. Neben der künstlerischen Leitung und Projektkoordination in AU (2012-2015) beteiligte sich .dɩtiramb unermüdlich bei der Renovierungsarbeiten, Gastronomie, dem Gartenbetrieb und allen derzeitig notwendigen Arbeiten damit das Projekt durchgeführt wird. Außerdem benützte .dɩtiramb den Raum für die Verwirklichung seiner Projekte und gestaltete mit anderen ProtagonistInnen Beiträge zur Entwicklung der nichtkonventionellen künstlerischen Praxis in Wien. Unter dem Motto “für das bedingungslose in kunst und mensch” leistete .dɩtiramb seinen Beitrag zur Entfaltung der Kunst in Wien.
.dɩtiramb konzipierte und präsentierte zahlreiche Ausstellungen von internationalen KünstlerInnen und Künstlerkollektive. Neben der Ausstellungen war .dɩtiramb bemüht die Lesungen, Konzerte, Performances, Installationen und verschiedene Zusammensetzungen polymorpfer künstlerischen Praxis dem Wiener Publikum vorzustellen. In Zusammenarbeit mit anderen Vereine, Organisationen und Festivals entstanden einige wichtige Projekte die als Beitrag zu Entwicklung der nichtkonventiellen Kunst in Wien betrachtet werden können.
Das Projekt AU war ein umstrittenes Projekt. Mit dem anfänglichen Enthusiasmus und der künstlerischen Wille, stieß .dɩtiramb zusammen mit anderen KünstlerInnen und Vereine, bald auf zahlreichen Hemmungen. Diese streckten sich von finanziellen Schwierigkeiten und der offiziellen Bedrängnisse seitens der Stadt bis hin zur Probleme, die das Verständnis der nichtkonventiellen Kunst innerhalb der beteiligten KünstlerInnen betrafen. Wenn die zweiteren bei jeder künstlerischen Gemeinschaft zu erwarten und erwünscht sind, waren die ersteren eine mühsame Überraschung, die die freie und kreative Tätigkeit erschwerten. Trotz dieser Situation kämpfte .dɩtiramb mit allen zur Verfügung stehenden Mittel für das bedingungslose in kunst und mensch. In jenem Augenblick, wo das nicht mehr einen Sinn gemacht hat und einige wichtige Prinzipien den unverschämten Kompromissen den Platz überlassen haben, sah .dɩtiramb seine Tätigkeit bei Plattform AU nicht mehr als gerecht und stieg aus dem Projekt aus.
.dɩtiramb begrüßt die vor kurzem veröffentlichte Publikation “Auzine”, in der die Tätigkeit verschiedenen KünstlerInnen und Organisationen aus In- und Ausland in AU dokumentiert worden sind. Unserer Meinung nach ist eine solche Publikation wichtig und sollte die kommenden Generationen der KünsterInnen anregen, ihren Ideen und Überzeugungen nachzugehen. Ebenso, als ein Fanzine sollte sie allen “LiebhaberInnen” der AU eine Freude vorbereiten und Erinnerung an eine Zeit hervorrufen, in der sie unvergessliche Augenblicke erlebt haben.
Da in der Publikation nicht ausreichend Platz für die .dɩtiramb Hommage an AU gefunden wurde, nutzen wir diese Gelegenheit, nach einiger Zeit des Schweigens, für den Abschied in den Versen von Bob Kaufman.
J’ACCUSE
The city is a jealous bitch,
hardening her sidewalks when she sees us
walking toward the moon,
satirically echoing our hesitant steps.
The city is a jealous bitch,
lighting all the doorways we need,
to dig into each other’s mouth and hair,
sadistically sowing bus stops in our path.
The city is a jealous bitch,
purposely growing skyscraping office buildings
on the vacant lots in which we offered each other
as one singular tribute, to our personal star.
The city is a jealous bitch,
lighting the night with morning,
leaving us writhing with unexploded atoms
whirling in our loins.
The beautiful city is a jealous bitch.
Kaufman, Bob . In Cranial Guitar: Selected Poems , Kaufman, Bob, 156. Minneapolis: 1996.