Nach einiger ruhigen Jahren, wo die beteiligten KünstlerInnen .dɩtirambs mit ein wenig anderem Unterfangen beschäftigt waren oder im Ausland ihre Weiterentwicklung zu suchen vermochten ist wieder der Augenblick gekommen, die Tätigkeit mit dem Verein zu bewegen. In kommender Zeit sind mehrere Kunstprojekte geplant, die auf internationalen Kooperationen beruhen und verschiedene Formen des künstlerischen Ausdruckes unterstützen sollen. Die Basis des künstlerischen Schaffens bleibt weiterhin in Wien.
.dɩtirambs freut sich auf zukünftige Zusammenarbeit in der Auseinandersetzung mit dem „bedingungslosen in kunst und mensch“.
Der Verein .dɩtiramb wurde 2003 in Wien gegründet.
Es bestand ein Bedarf nach einer freien und kreativen Tätigkeit, einem Raum für ein Experiment, das eine Verbindung zwischen verschiedenen Kunstdisziplinen herstellen sollte und den Austausch zwischen KünstlerInnen ermöglichen konnte.
Seitdem hat .dɩtiramb diverse Projekte, Veranstaltungen, Lesungen und Feste realisiert. Daraus sind auch zahlreiche Kooperationen entstanden, welche zukunftsbezogene Perspektiven eröffnet haben. Es ging dabei sowohl um die Verschmelzung von musikalischen, performativen und audio-visuellen Ausdrucksformen in der experimentellen Arbeit der KünstlerInnen als auch um die Bedingungslosigkeit des künstlerischen Ausdruckes. Die Bedingungslosigkeit des künstlerischen Ausdruckes wurde zur einem Leitfaden, einer Idee, die als Basis für die Arbeit der beteiligten KünstlerInnen dienen sollte. Das Feld der Forschung erstrecke sich von der Frage wie die Verschmelzung der polymorphen Künste zu schaffen ist ohne zur Promiskuität der Kunst zu gelangen, bis hin zum vielschichtigen Verhältnis zwischen dem Mensch und Kunst im Prozeß des Schaffens. Auf dieser Weise entstand der Gedanke über das „bedingungslose in kunst und mensch“, der seitdem von .dɩtiramb geschweift wird.
Nach einigen gelungenen Projekte, die zumeist auf einer internationalen Ebenen und durch den interkulturellen künstlerischen Austausch stattgefunden haben, gründete .dɩtiramb gemeinsam mit dem Verein Line In die Platform_a. Diese Vereinigung verfolgte das Ziel die künstlerische Auseinandersetzung und Arbeit zu erleichtern, indem sie durch die gemeinsame Unterstützung und Präsenz in Wiener Szene mehr Publikum erreichen konnte. Nach einiger Zeit und einigen Projekten bestand der Bedarf der Weiterentwicklung und wurde klar, dass die Notwendigkeit ein eigenes Raum zu haben für die künstlerische Arbeit unerlässlich ist.
In dieser Hinsicht hat .dɩtiramb 2012 in der Zusammenarbeit mit Verein Line In das gemeinsame Pilotprojekt “AU” in der Brünnengasse 76, in den Räumlichkeiten von Cafe Melon, dem Wiener Publikum vorgestellt. “AU” wurde als eine örtliche Verschmelzung der zwei Vereine, der Gedanken und Vorstellungen der beteiligten KünstlerInnen gedacht, als eine Manifestation der „bedingungslosigkeit der kunst“, in einem Raum, offenem für die kommenden Experimente. Das Projekt “AU” wurde mehrere Jahre erfolgreich durch die Idee der Verschmelzung der künstlerischen Formen und Ausdrücke, in Zusammenarbeit mit anderen künstlerischen Vereine und Kollektive durchgeführt. Durch das Projekt wurden zahlreiche Ausstellungen, Performances, Lesungen, Interventionen, Installationen, Filmvorführungen, Konzerte und DJ-ings dem Wiener Publikum auf intra- und internationalen Ebene gezeigt. In dieser Zeit etablierte sich „AU“ als ein wichtiger Ort der Verschmelzung in der Wiener Kunstszene. Als Ort der Verschmelzung schien „AU“ wie eine experimentelle Ausstellung, die sich in der Suche nach dem „bedingungslosen in kunst und mensch“ unermüdlich ändert um jene Definition in jedem Augenblick erfolgreich umgehen zu können.
.dɩtirambs Tätigkeit beim Projekt “AU” endete im Jahr 2016.
In der Zeitspanne von 2015 bis 2017 kooperierte .dɩtiramb mit dem Workcenter of Jerzy Grotowski und Thomas Richards. Durch die Zusammenarbeit mit dem Workcenter of Jerzy Grotowski und Thomas Richards wurden drei Theaterprojekte organisiert und durchgeführt. Die Projekte verfolgten das Ziel, die Theaterarbeit von Workcenter of Jerzy Grotowski und Thomas Richards dem Wiener Publikum zu präsentieren und die Entfaltung des Theaterdiskurses zu unterstützen. Darin wurden Theater Workshops, Symposien, Diskussionen, Film Screenings, Performances und Lectures vorgestellt.
*Über die bedingunslosigkeit…*
Die bedingungslosigkeit in kunst und mensch, die wir meinen, wird immer klein geschrieben. Der Grund dafür ist in ihr enthalten.
Die bedingungslosigkeit, die wir meinen, strebt nicht in die Richtung, die abgesehen von Zeit und Raum, mit einer gewissen Präsenz durchgedrungen, verstanden werden kann.
Die Zeit ist durch drei und Raum durch fünf Sphären geteilt und gekennzeichnet. Wir fragen nicht warum.
Wenn wir uns für eine Nacht entscheiden, also eine Zeitparabel zeichnen, die gleichfalls eine voreingenommene Gleichzeitigkeit des künstlerischen Handelns demonstriert, wird das bedingungslose durch den Augenblick der Nacht aufgeweckt. Es bleibt nicht fort.
Neben einer inneren Gespanntheit des Raumes an sich, in der die Verschmelzung der Künste entbrannt, es besteht auch eine Zeitdimension aus der Raumperspektive, die sich als zeitlich-konkrete Totalität der Ausstellung erfassen lässt.
Die Ausstellung, die in einer Nacht an einem Ort stattfindet und verschwindet, trägt etwas Poetisches in sich, wir wissen nicht warum – sie ist durch eine ephemere Dimension der künstlerischen Tätigkeit geschaffen. Darin liegt ihre Kraft und der Augenblick ihrer bedingungslosigkeit.
Es ähnelt dem Sagen über den letzten Atemzug, in dem das ganze Leben in seiner Konkretheit, augenblicklich wie Tod, vor unseren Augen schwebt.
Die Ausstellung in diesem Sinne bedeutet das Hängen an diesem Punkt, an einen Abend, an dem eine Zeitrückblende das Publikum in eine unbekannte, nicht gewohnte Ausgangslage ablichtet und versetzt.
Die bedingungslosigkeit in kunst und mensch entzieht sich daher jeder Erklärung und Zuordnung.